Fuhrberger Zimmerei - seit 1994

15. Februar 2008

Der Turm steht, die Glocke folgt

Friedhofsglockenweihe in Fuhrberg am 1. März

Fuhrberg (hhs). „Hochgeehrte Versammlung! Von des Turmes hoher Zinne, mit stolzem, achtungsvollen Sinne, heiß ich die Gäste willkommen zu dem heutigen Feste. Es wurd’ bewegt der Heidesand, an diesem Platz ein Turm entstand, stabil und fest in seiner Form, steht er da der Glockenturm. Der Zimmermann mit Beil und Säge, gab ihm Form, die leichte Schräge, ein jeder schuf hier mit Bedacht, damit’s dem Herrgott Freude macht. Der Turm wird noch vom Kranz gekrönt, bevor der erste Glockenschlag ertönt. Gott soll nun dieses Bauwerk schützen, vor Wind und Wetter und vor Blitzen. Dies ist mein Wunsch, von Gott erhört, zur Weihe wird dies Glas geleert. – Prost! Das Glas zerschmeiß ich auf der Erde, damit der Turm gesegnet werde!“

v.l. Pastor Enno Junge und Anja Ebsen-Stürmer erhalten den Richtspruch „gerahmt“ von Zimmermeister Frank Töllner, „damit er nicht in Vergessenheit gerät“. Im Hintergrund Fritz Wölher und Fritz Garms, Hanna Zühlke und Elisabeth Bornemann, alle ehemalige oder gegenwärtig aktive Mitglieder im Kirchenvorstand der Ludwig-Harms-Kirchengemeinde Fuhrberg (Foto: hhs)

So der Spruch der Zimmerleute zum Richtfest des neuen Glockenturmes auf dem Fuhrberger Friedhof am Dienstagnachmittag nach gutem, Jahrhunderte alten Brauch dieses Handwerks. Dieser Richtspruch sei ein Unikat und bleibe es auch, erklärten Zimmermeister Frank Töllner und Horst Kuhlmann von der Fuhrberger Zimmerei. Sie hätten ihn extra für diesen Anlass gedichtet. Verständlich, denn so häufig wird der Betrieb nicht mit dem Bau von Glockentürmen betraut.

Nach alter guter Handwerkssitte lief das Richtfest ab. Pastor Enno Junge und die Mitglieder des Kirchenvorstandes hatten sich gutvorbereitet, sie verteilten belegte Brötchen, warme und die ortsüblichen kalten Getränke an die gut 30 Gäste des Richtfestes. Und man wurde sich schnell einig: Eine gelungene Konstruktion, die sich ausgesprochen gut in das Ambiente des Friedhofes einfügt. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam zwei Lieder, „Nun danket alle Gott“ und „Komm, Herr, segne uns“, und das mit festen Stimmen.

In den kommenden Wochen wird die Glocke eingebaut werden. Sie soll dann im Rahmen der Feier zur 100-jährigen Selbständigkeit der Kirchengemeinde in Fuhrberg von der Landessuperintendentin Ingrid Spiekermann geweiht.

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