Also ist alles neu bei diesem schmucken Fachwerkhaus mit sechs Zimmern und 170 Quadratmetern Wohnfläche. Übers Internet und einen NDR-Beitrag wurden die Bauherren auf die Firma Fuhrberger Fachwerkhaus aufmerksam. Die hat nach eigenen Angaben schon mehr als 500 individuelle Fachwerkhäuser in ganz Deutschland gebaut.
Insgesamt 1,1 bis 1,2 Millionen Euro werden die beiden Bauherren in das Unterfangen stecken, inklusive des Friesenwalls, den das Garten-und Landschaftsbau-Unternehmen Mylius aus Hustedt noch zur Straße hin errichten wird. Dazu werden einige der hier vorgefundenen Feldsteine verwendet. Das Außenelement der Wärmepumpenheizung wird etwas abseits vom Haus in die Nähe der kleinen Fahrrad- und Motorradgarage kommen, neben der auch noch ein Carport errichtet werden wird. Zwei hohle Obstbäume wurden am Freitagmittag gefällt, die übrigen alten Apfel- und Kirschbäume bleiben erhalten. Ein zu Dirk Engels' Geburtstag gepflanzter Walnussbaum wird noch versetzt, sodass er sich ausbreiten kann. „Wenn wir im Ruhestand sind, können wir dann die Nüsse ernten“, sagt Ingrid-Anne Werner.
Ganz wichtig war den Bauherren die Nachhaltigkeit. Das ganze Haus ist auf traditionelle Weise gefertigt worden. Das Fachwerk ist mit Holznägeln und Zapfen gebaut und trägt das Dach“, erläutert Bauleiter Hauke Stoewer. Der Holzingenieur weist darauf hin, dass das Holz aus niedersächsischen Eichen gewonnen wurde. Die Konstruktion ruht auf Sandsteinen aus Oberkirchen.
Innen ist noch Rohbau. Man erkennt aber schon, wie die Holzdecke dem Ganzen eine Gemütlichkeit verleiht. In die Betonplatte sind die Schleifen der Fußbodenheizung schon eingelassen. Im Eingangs-, Bad- und Küchenbereich wird gefliest, die anderen Räume erhalten Parkett – aus Eiche natürlich.
Die beiden oberen Geschosse kragen an den Stirnseiten etwas aus. Das bedeutet, dass die dort tragenden Balken etwas über die darunter liegende Fassade hinausragen. „Das macht man vor allem so, damit das Regenwasser dort heruntertropfen kann und damit sich auf dem darunter liegenden Holz keine Staunässe bildet. Das hält dann mindestens genauso gut, als wenn man das Holz behandeln würde“, erläutert Stoewer. „Mir ist es wichtig, dass das Holz unbehandelt ist“, sagt Engels.
Die Balken sind mit lateinischen Ziffern durchnummeriert. Ein Fachmann hat Eichenlaub in einen Balken geschnitzt. Über dem Eingang prangt derselbe Spruch, wie er das Elternhaus von Ingrid-Anne Werner ziert: „Wir bauen all auf Erden fest und sind hier doch nur fremde Gäst. Doch wo wir wollen ewig sein, da bauen wir gar nichts hinein.“
Einen besonderen Blickfang wird das Haus noch erhalten, das spätestens im August bezugsfertig sein soll: Aufs Dach kommt noch eine Kupferfigur eines Helden aus der Kindheit des Paares: Pan Tau wird am Schornstein mit seinem Regenschirm zu sehen sein.
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